Die Spitzkehre am Martelbach

Am ersten richtig schönen Frühlingssonntag des Jahres (am 8. April) stürzte eine Radfahrerin auf dem „Radweg“ zwischen Trulben und Eppenbrunn. Ich war zufällig dort unterwegs, als der Notarzt eintraf. Im kurzen Bericht dazu hatte ich ja erwähnt, dass ich diese kritische Stelle bei Gelegenheit mal dokumentieren werde. Dies sei hiermit erledigt! 😉

Jene liegt etwa 550 Meter in südöstlicher Richtung von der Einmündung der K 2 nach Hilst entfernt. Der Forstweg verläuft dort ein paar Höhenmeter oberhalb des Talgrunds des Eppenbrunner Bachs. An der Stelle, an der das Tal des Martelbachs in das Eppenbrunner Tal einmündet, muss der Radfahrer eine Spitzkehre befahren, die zudem noch steil hinab zu einer Brücke über den Martelbach führt. Das kurze Stück ist immerhin asphaltiert; ansonsten hätte man bergauf wegen der kurzen, aber knackigen Steigung auch mal Probleme mit einem durchdrehenden Hinterrad.

Man ahnt schon, was der Radfahrerin zum Verhängnis wurde: Die üblichen Verschmutzungen, die man insb. auf von motorisierten Fahrzeugen nicht befahrenen Forstwegen halt so antrifft:

Die Verteilung von Sand und Laub deutet an, dass hier wohl immer wieder mal Radfahrer mit dem Vorderrad nach außen wegrutschen, sich aber wohl in den meisten Fällen wieder fangen. Mit auch an den Flanken grobstollig profilierten MTB-Reifen hat man hier kaum Probleme; bei klassischen Touren- oder Trekkingrad-Reifen kann das aber sehr schnell zu Ausrutschern führen. Auch trockenes Laub bietet in Verbindung mit Tannennadeln bei Schräglage nämlich alles andere als guten Grip.

Anschließend geht es über eine Holzbrücke mit meines Erachtens etwas fragwürdig gestalteten, in Fahrtrichtung abstehenden Geländern:

Und noch schnell ein Blick hinauf; hier erkennt man den Höhenunterschied etwas besser:

Tja, hätte die gestürzte Radfahrerin evtl. Chancen auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld wegen Verstoßes gegen Verkehrssicherungspflichten durch unterlassene Reinigung dieses Weges? Eher nicht. Denn nach der Überquerung der K 2 in Richtung Eppenbrunn stehen folgende Schilder:

Forstwirtschaftsweg
Benutzung auf eigene Gefahr.
Radfahrer frei.

So haben wir es ja gerne! Mit touristischen Radwegen werben – aber alle daraus resultierende Gefahren auf den Radfahrer abwälzen. 🙄

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