Am 28.10.21 auf dem Luitpoldturm

Als ich vor ein paar Wochen den Beitrag zur Modell-Wahndemie schrieb, hätte ich auch noch als weiteres Beispiel für die Untauglichkeit von Wettermodellen das Thema Nebel / Hochnebel anreißen können. Kriegen die nicht hin! Never! So meldeten die meisten Wetterseiten hier für Donnerstag Sonne von Früh bis Spät. Der erste Blick heute aus dem Fenster verriet: Graue Nebelpampe. Ich ärgerte mich, dass ich nicht etwas zügiger in die Gänge kam, um mit dem MTB die knapp 30 km zum Luitpoldturm zu radeln, denn dann hätte sich der um ca. 11 Uhr seine maximale Ausdehnung erreicht habende Nebel nicht bereits wieder größtenteils aufgelöst gehabt.

So startete ich erst gegen 10:50 Uhr, bei kühlen 7 bis 8 °C. Die Route führte über Ruppertsweiler, Hinterweidenthal und das Zieglertal den Kuhpfad hinauf, zur neuen Aussichtsplattform am Hermersbergerhof. Am Sattel westlich der Spitzen Boll verließ ich die kühle Nebelsuppe und knipste etwas später die vom Design her relativ gewöhnungsbedürftige Konstruktion westlich des Hermersbergerhofs. Doch zuerst kletterte ich runter auf den Felsen und versuchte, die Nebelwand im Westen einzufangen.

So sieht sie aus, die neue, aus Metall und Holz konstruierte Aussichtsplattform.

Es ging weiter auf den Luitpoldturm, welcher gut besucht war. Unter anderem hatte es sich eine spanisch sprechende Gruppe junger Leute unten im „Kaminzimmer“ bequem gemacht. Oben angekommen, war ich einerseits enttäuscht, dass der Nebel im Westen sich bereits komplett aufgelöst hatte. Entschädigt wurde man mit einem herrlichen Ausblick nach Osten, also in Richtung Haardtrand und Rheingraben.

Die Kombination Nebel und farbenfroher Herbstwald hatte ich bislang noch nicht; meistens beginnen die richtigen Hochnebel-Lagen hier in der Region erst etwa Mitte November, wenn das Laub schon von den Bäumen runter ist.

Herrlich. Ein auf professionellem Niveau knipsender Kollege war an diesem Morgen übrigens woanders. Dagegen kann ich Langschläfer natürlich nicht anstinken.

Oben sonnig und warm, unten grau und kalt.

Auch im Osten zog sich der Nebel gegen Nachmittag immer weiter zurück. Ich hatte also um die Zeit des wahren Mittags (hier gegen 13:30 Uhr) ein wenig Glück gehabt.

Bonus

Auf dem Rückweg entschied ich mich, nach einer halben Ewigkeit mal wieder über den Kippkopf bei Leimen und die gleichnamigen Kippfelsen zu fahren; da gibt es nämlich ein schönes Aussichtspünktchen, an welchem ich ca. eine halbe Stunde lang ein Buch lesend die Sonne genoss. Zuerst der Blick Richtung Merzalben.

Und Richtung Wischertkopf.

Ab der Karlsmühle ging es zügig weiter über die Landesstraßen Richtung Münchweiler. Als ich auf der Umgehungsstraße unterwegs war, sah ich rechts unten auf dem Forstweg Richtung Rodalben einen älteren Herren. Jener rief mir allen Ernstes zu, dass „hier unten ein Radweg sei!“ Ich geb’s echt auf! Aus Autos dumm angemacht zu werden ist ja normal – aber: Echt jetzt?

Egal, auch das Ding an der B 10 zwischen Münchweiler und Pirmasens ist bekanntlich kein Radweg. Aber gerade jetzt im goldenen Herbst durchaus schön anzusehen.

Und gegen Ende der Tour konnte ich nochmal für ca. 25 Minuten auf meiner Lieblingsbank die Abendsonne genießen.

3 Gedanken zu „Am 28.10.21 auf dem Luitpoldturm“

  1. Ja, die Natur bleibt trotz allem so schön, wie sie ist und lohnt sich für Fotos, wie man sieht. Hochnebel überm Herbstwald habe ich auch noch nie gesehen! Selbst denke ich immer, das alles sei ein Traumbild, hinter dem ja das Unheil wabert, und fühle mich wie im falschen Film. Darüber vergesse ich dann, selbst in die Natur zu gehen und erst recht zu fotografieren. Vielleicht hast du mich ja mit deinen Fotos angestupst.

    1. In den letzten Wochen ist wieder ein klein wenig Interesse an der Knipserei erwacht. Der Herbst war eigentlich dbzgl. schon immer meine Lieblings-Jahreszeit. Und derzeit ist es auch ein wenig Ablenkung bzw. Therapie.

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