Verhöhnende Mitleids-Verlinkungen

Als ich gestern nach dem Aufstehen in meinen Blog schaute, fielen mir die zahlreichen Seitenaufrufe auf. Im ersten Moment freute ich mich, dass mich wohl endlich mal wieder jemand mit Reichweite verlinkt haben musste. Ich fand auch relativ schnell heraus, dass es sich dabei um den maschinisten handelte. Die Freude verwandelte sich allerdings sehr schnell in ein Gefühl der Enttäuschung, als ich mir den Kontext jener Verlinkung zu Gemüte führte. Denn jene kann ich nur als Verhöhnung auffassen, welche sich auch in einem kurzen Disput bei X bestätigte. Es geht schnell; der Abstieg vom „Antifaschistischen Helden“ aus Coronazeiten zu einem irren Fahrradblogger, zu dessen verächtlicher Verhöhnung durch einen Ortsbürgermeister man noch eine Schippe Hohn mit obendrauf packen muss.

Keinen meiner Beiträge seit meinem Neustart des Blogs unter der neuen Domain hatte er verlinkt. Nicht den ersten Rumdumschlag, in welchem ich meine Beweggründe schilderte und auch nicht den neueren zum Verrat durch Epikur. Nein, auch bspw. nicht jenen über den Lkw-Fahrer, der mich förmlich abgedrängt hatte. Empathie mit Radfahrern? Geht ja sowas von gar nicht.

Es musste jener (eher unwichtige) Beitrag über die vor Hohn und Spott förmlich triefende Reaktion des ehemaligen Vinninger Ortsbürgermeisters auf meine Kritik an der seit Jahrzehnten falsch beschilderten HBR-Route zwischen Vinningen und Kröppen sein.

PS-Radler: Die HBR-Route zw. Vinningen und Kröppen

Gechillter Bürgermeister reagiert gechillt, während ich nicht benennen könnte, welches der vielen Schilder im Straßenverkehr mir mehr egal wäre.

Man möge mir bitte mitteilen, wie ich seine diesen Link kommentierenden Zeilen nicht ebenfalls als puren Hohn auffassen soll? Vor allem, wenn sie von einem Blogger kommen, dem über all die Jahre nicht entgangen sein kann, worum es mir bei meiner Arbeit und Kritik eigentlich geht und warum ich mich überhaupt über derartige Sachverhalte aufrege.

Ich spüre auch nur wenig Lust, dies an dieser Stelle zu wiederholen. Es handelt sich hier schlicht um hochgradige staatliche Inkompetenz. In unzähligen Behörden sitzen jeden Tag unfähige Leute ihre Ärsche auf warmen Bürosesseln platt – und werden dafür fürstlich bezahlt. Während ich deren Arbeit erledige – und mich seit Monaten nur noch von Brot und Wasser „ernähren“ kann. Aber egal. Man kann nur ein vollkommen irrer Spinner sein, zu meinen, man hätte das Recht, seinen Lebensunterhalt mit etwas Sinnvollem zu bestreiten. Anstatt sich und seinen Geist für irgendeinen beschissenen kapitalistischen Konzern zu prostituieren, indem man sein Leben in einem Berliner Borgwürfel vergeudet.

Kein Wort darüber, dass das überhaupt der einstmals allseits geschätzte „Antifaschistische Held“ namens Dennis ist, der im Oktober 2023 nach unzähligen Enttäuschungen und persönlichen Niederschlägen seinen DS-pektiven-Blog endgültig dichtgemacht hatte, nachdem er drei Jahre lang gegen den Corona-Scheiß opponierte – um nach dem Terror von allen verlassen und im Stich gelassen zu werden. Er hat einfach nur einen Link reingeschleudert. Und ihn obendrein auch noch hämisch kommentiert.

Der Bürgermeister ist also „gechillt“ und reagiert „gechillt“, während er mich und so ziemlich alles, wofür ich seit Jahren arbeite(!), verhöhnt. Ich bin hier also der Idiot! Obendrein gibt der sich inzwischen von den Schlipsborg zumindest äußerlich vollkommen assimiliert haben lassende Ex-Punk zu verstehen, dass ihm Schilder im Straßenverkehr sowieso egal seien. Es handelt sich um den gleichen Radfahrerhasser, der sich in seinen Texten immer wieder über das (durchaus fragwürdige, auf jeden Fall Regeln brechende) Verhalten von Radfahrern aufregt. Was denn nun? Wo ist der alte Anarchist von damals eigentlich abgeblieben?

Ich will mich an dieser Stelle auch nicht großartig über die sonstigen Widersprüchlichkeiten dieses ein Doppelleben führenden Bloggers auslassen, der sich – mehr in die Jahre gekommener Spießbürger geht eigentlich kaum noch – vor noch nicht allzu langer Zeit darüber aufgeregt hatte, dass eine seiner jüngeren Kolleginnen sich erdreistet hatte, sich in seinem hassgeliebten Borgwürfel einen Rest persönlicher Individualität zu bewahren, indem sie zu ihrem affigen Business-Kostümchen gammelige Sneaker getragen hatte. Welch Affront!

Ja, so weit haben sie ihn schon dressiert und gekauft; den ehemaligen Punk, der nun im teuren Anzug und Krawatte durch die Welt wandelt, in teuren Restaurants speist – und seinen Selbsthass hierüber nur dadurch auflösen kann, in seinem Blog anonym über jene Gesellschaft, die ihn tagein tagaus vergewaltigt, indem sie ihn dazu zwingt, jemand zu sein, der er gar nicht ist und auch nicht sein will, zu ätzen.

Bitte, gerne. Ich fand das sogar viele Jahre lang großartig. Wenn auch stets mit einer tragischen Note. Aber schließlich (so meint das ja auch der für die Stadt Berlin lohnarbeitende und Kinder „erziehende“ Epikur) muss ja jeder irgendwie in diesem Scheißsystem überleben? Der Dennis versucht das halt, indem er Behördenversagen offenlegt und dokumentiert – was ja aber offenkundig vollkommen wertloser Bullshit ist, mit dem man bestenfalls einen „Goldenen Lenker für das Ehrenamt“ erwarten darf.

Man möge mir daher auch verzeihen, dass ich nicht mit heller Begeisterung darauf reagiere, wenn jemand meine auch die Bloggerszene betreffenden Beiträge für nicht verlinkungswürdig gesehen hat. Und sich stattdessen mittels einer Verlinkung eines relativ unwichtigen Beitrags über mich lustig macht. Bei X packt er dann auch noch eine Schippe Hohn mit obendrauf, indem er einem ganz trocken mitteilt, dass er das ja auch eh nur wegen meines pausenlosen Gejammers aus Mitleid getan hätte.

Das sind also meine „Freunde“. In „Kleinbloggersdorf“. Ich habe ihn bei X geblockt und werde auch sonst nie wieder irgendetwas von ihm lesen. Gestern Abend befuhr ich übrigens wieder jene HBR-Route, die letztlich auch das Ende unserer eh nie vorhandenen „Freundschaft“ besiegelte.

Wie das halt so ist, in meinem Leben. Verarschen kann ich mich jedenfalls auch alleine.

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