Notizen vom Rande des Abgrunds (1)

Vielleicht sollte ich auch hier in diesem Blog wieder politischer werden? Eine ehemalige Leserin aus München schrieb mir damals mal in in irgendeinem Kommentar, dass sie es kaum glauben könne, dass die gesellschaftskritischen Texte, die ich damals vor allem aufgrund der Verzweiflung über die Idiotie der Massen verfasste, wirklich von mir stammten. So genial wären die gewesen! Diesen geistigen und literarischen Hochgenuss hat sie allerdings niemals mit auch nur einem einzigen Cent gewürdigt. Man muss halt Prioritäten setzen. Und Geld ist knapp. Es ist ja auch wirklich nicht so, dass ich seit dem Ausklingen des Corona-Wahns mein Interesse an der nationalen und globalen Politik verloren hätte. Im Gegenteil. Sie ruiniert ja schließlich auch mein „Leben“ in vielerlei Hinsicht.

Kurz nach dem israelischen 9/11 schrieb ich meine Gedanken hinsichtlich dessen, was da in Gaza nun sehr wahrscheinlich folgen möge, nieder. Nachdem mich ein Großteil der Reaktionen einstmals geschätzter Twitter-User bereits regelrecht angewidert hatte. Überhaupt muss man zurückblickend einmal mehr konstatieren, dass das Corona-Thema wahllos Menschen zusammengetrieben hatte, die faktisch nichts miteinander zu tun hatten. Weder politisch noch soziologisch.

Während meiner 15-monatigen Zeit bei X bin ich diesen Accounts auch nicht mehr gefolgt. Eisernes Schweigen zu einem Völkermord ist das eine. Dessen Leugnung oder gar Bejubelung das andere. Ich fühlte mich mal wieder bestätigt, warum ich mit diesen rechtskonservativen Leuten schon damals nichts anfangen konnte und wollte. Nichts ist in diesem Spektrum besser geeignet, um in den warmen Schoß der Mehrheitsgesellschaft zurückzukriechen, als die „deutsche Staatsräson“. Sowie die Sehnsucht nach einer „harten Hand“ – die aber natürlich nicht einen selbst, sondern nur die gewohnten Feindbilder (Arme, Ausländer, Araber und andere) treffen soll.

Nachdem die wehrlose Bevölkerung Gazas zwei Jahre lang von einem bis an die Zähne bewaffneten Militär- und Propagandaapparat ausgebombt, abgeschlachtet und deren Lebensgrundlagen systematisch zerstört wurden, möchte man nun die „Verwaltung“ dessen, was vom Gazastreifen noch übrig ist, im Wesentlichen den von den USA massiv protegierten Tätern überlassen. Der „UN-Sicherheitsrat“ hat sich hierbei ebenfalls vollkommen selbst delegitimiert.

Doch die Begriffe „Völkerrecht“ und „regelbasierte Ordnung“ waren eben seit jeher nur Propagandafloskeln, hinter denen der „Wertewesten“ das „Recht des Stärkeren“ versteckte. Aktuell schickt sich der Präsident des us-amerikanischen Terrorstaates an, einen Krieg mit Venezuela anzuzetteln. Angeblich wäre Präsident Maduro ein Drogenboss, der doch bitte freiwillig sein Amt aufgeben solle, ehe man ihn aus seinem Palast bombt. Die ausschließlich nach den Ölreserven des südamerikanischen Landes schielenden USA bombardieren schon seit geraumer Zeit in der Karibik wahllos Boote, auf denen sie Drogenschmuggler vermuten.

Dass der Einsatz des Militärs in internationalen Gewässern gegen zivile Schiffe und Boote nicht nur völkerrechtswidrig, sondern kaltblütiger Mord ist, interessiert die faschistoide Regierung Trump II natürlich genauso wenig wie die völlige Illegitimität, sich überhaupt auf diese Weise in die inneren Angelegenheiten der venezuelanischen Politik einzumischen.

Auch bzgl. der Personalie Trump bin ich zurückblickend froh, die Schwachköpfe aus meiner Schwurbler-Bubble schon damals nicht für voll genommen zu haben, als sie sich eine zweite Amtszeit des „Vaters des Impfstoffs“ herbeigesehnt hatten. Damit dieser endlich mit dem „Deep State“ aufräumen würde. Ja, genau. Dieses Mal macht er das ganz bestimmt! Inzwischen gelten auch die Epstein-Files als eine Verschwörung der Demokraten. An denen natürlich auch absolut nichts dran sei.

Einen durchschnittlichen MAGA- und QAnon-Idioten wird allerdings auch diese Erkenntnis nicht davon abhalten, die kriminelle Politik des verhaltensauffälligen Multimilliardär-Söhnchens, welches inzwischen mehrfach den international gesuchten Kriegsverbrecher Netanyahu im Weißen Haus empfangen hat, weiter zu bejubeln. Auch wenn auch dem MAGA-Rotkäppchen die Inflation auch in den USA inzwischen die Haare vom Kopf frisst. Ich persönlich kann mir inzwischen überhaupt nichts mehr leisten. Mir kommen fast jedes Mal die Tränen, wenn ich mir überhaupt noch einen Supermarkt-Prospekt ansehe oder die Regalreihen im Supermarkt durchstreife.

Auch die Spielchen, die Trump hinsichtlich des Ukraine-Krieges treibt, sind heuchlerisch und verlogen. Die USA haben als führende Nation innerhalb der NATO kein Interesse am Ende des Stellvertreter-Abnutzungskriegs in der Ukraine. Die vermeintlichen Friedensbemühungen dienen im Wesentlichen der Umverteilung der finanziellen und militärischen Lasten weg von den USA hin zu den in der NATO und EU organisierten Vasallen. Das typische Good-Cop-Bad-Cop-Spielchen.

Und dann auch noch dieses Personal. Von der Leyen. Kallas. Merz. Macron. Und wie sie alle heißen. Der Franzose meint inzwischen, die verweichlichte Gesellschaft solle nicht mehr darüber traurig sein, wenn ihre Kinder auf irgendwelchen Schlachtfeldern verheizt werden. In Deutschland will man endlich wieder ganz offen „kriegstüchtig“ werden. Und das beenden, woran die Generation meiner Großeltern damals noch scheiterte. Ganze Jahrgänge sollen wieder vor Musterungsärzten antanzen, damit das Menschenmaterial sich nicht nur sprichwörtlich vorm Staat bücken und an den Eiern packen lassen kann. Als wäre das noch nicht pervers genug, will man eine „Lotterie“ daraus machen.

Und überall tönt es wie einstmals in Brösels Werner-Film: „Eckhaaat! Wernäääh! Die Russen sind da!“ Ob nun angeblich mit Drohnen, die auf den Sender in Gleiwitz stürzen. Gesprengten Bahnschienen. Russischen Flugzeugen im internationalen Luftraum (über der Ostsee). Oder Bauschaum im Auspuff.

Die orwellsche Russophobie und Russophrenie kennt ebenfalls keine Grenzen mehr. Einerseits stehen die nur noch auf Eseln reiten könnenden Russen in der Ukraine kurz vor ihrem Stalingrad und die Regierung Putin vor dem Zusammenbruch. Andererseits sind die Russen schon übermorgen mit ihren Panzern in Berlin. Wenn wir nicht wie von Sinnen aufrüsten und hierfür einen Großteil des Hauhalts verfeuern. Und noch ein paar Hunderttausend junge Männer in der Ukraine opfern. General Freuding, der wie eine Karikatur des von Georg Schramm verkörperten Oberstleutnant Sanftleben wirkt, ist „bereit für den Fight tonight“.

Die Zeche dürfen (wie eh und je) die sozial Bedürftigen bezahlen; so soll das (diesen euphemistischen Namen eh nie verdient habende) „Bürgergeld“ bald in „Grundsicherung“ umbenannt werden. Und die Daumenschrauben mittels des guten, alten Hartz-Repressionsapparats wieder massiv angezogen werden. Schließlich gibt es ja nur eines, was im Land der fleißigen und stolzen Lohnsklaven-Doofmichels wirklich frei macht. Wer vom Amt zu sehr drangsaliert wird, geht dann auch viel eher „freiwillig“ zum Bund.

Bei den Renten können wir dann auch noch kürzen und wieder mal die Jungen auf die Alten hetzen. Also jene Alten, für deren „Schutz“ man 2020 angeblich den Corona-Totalitarismus einführte. Den Rest beschafft man mittels eines sogenannten „Sondervermögens“. Also Schulden. Die angeblich irgendwann mal irgendwelche zukünftigen Generationen zurückzahlen müssten. Wenn der Russe irgendwann die Bombe schmeißt, wird das auch egal sein.

Ja. Und dann wäre da noch Corona. Für mich persönlich ist das Thema (nicht nur persönlich) durch. Ich hatte schon damals geschrieben, dass es eine „Aufarbeitung“ nur nach einer Revolution geben wird. Eine Farce nach der anderen (vor allem in Gestalt der „Untersuchungsausschüsse“ in zwei Landtagen und der aktuellen „Enquete-Kommission“ im Bundestag) eignet sich zwar grundsätzlich, sich ein weiteres Mal darüber aufzuregen, dass man verarscht wird. Was aber nichts an der Verarschung ändert. Dieses Land besteht aus zig Millionen aktiven Tätern und Mitläufern. Niemand wird das jemals „aufarbeiten“. Das könnt ihr vergessen.

Außerdem diffundiert das Schwurbler-Lager ja ebenfalls seit geraumer Zeit nicht nur aufgrund anderer politischer Themen, sondern auch intern. Seltsamerweise sind es auch viele eher bekannte Persönlichkeiten, die in einer auffälligen Weise die erst sehr spät aufgekommene These vom „Labor-Ursprung“ aktiv promoten.

Ich halte das meiner Meinung nach auch gezielt von den USA gestreute Narrativ für ein Limited Hangout, welches von der anfangs mehr als berechtigten Kritik an den „Maßnahmen“ (vor allem hinsichtlich des PCR-Tests, den „R-Werten“, Inzidenzen, den Lockdowns, „Masken“, „Testpflichten“, Schulschließungen, Kontaktverboten, Quarantänen usw.) und den Folgen (leere Krankenhäuser mit Tanzveranstaltungen, keine nennenswerten Übersterblichkeiten, Festlegung auf ein Ende nur per „Impfung, die spätere Nötigung durch „3G“ und „2G“) sehr erfolgreich ablenkt.

Im Gegenteil: Die abstruse Erzählung von einem aus einem chinesischen Labor entfleuchten Killervirus (war man sich nicht früh einig, dass Corona nicht auffälliger sei als die jährliche Grippe?) stützt die um Welten größere Lüge, es habe überhaupt eine „Pandemie“ gegeben. Ich verstehe nicht, warum so viele ganz am Ende dieser Nummer auf diesen Bullshit reinfallen? Demnach waren die „Maßnahmen“ ja dann doch nicht völlig unbegründet? Versteht man wirklich nicht, dass man sich damit langfristig selbst ins Knie schießt?

Aber auch das ist im Endeffekt egal. Der militärisch-industrielle Komplex lässt sich natürlich auch mittelfristig nicht von einer die „Anleger“ in Rüstungskonzerne zeitweise verunsichernden „Friedensangst“ kirre machen. Momentan sieht alles danach aus, dass die meisten von uns noch den dritten Weltkrieg erleben werden. Ich persönlich bin dann doch froh, diesem Staat keine Kinder gezeugt zu haben, die er zuerst ausbeuten und dann irgendwann auf irgendeinem russischen Acker verheizen kann. Mich wird es dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon lange nicht mehr geben.

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