Am 26.11.20 auf dem Luitpoldturm

Da oben in den Bergen ist die Welt noch in Ordnung. Die Sonne scheint. Man hat seine Ruhe. Keine Maulkörbe. Keine irren Coronoiker. Roger Bittel ist mir auch deshalb sehr sympathisch, weil er – um dem Corona-Irrsinn zu entfliehen – immer wieder mal in den Schweizer Bergen herumwandert. Da das Satellitenbild heute früh eine große Nebelinsel im Pfälzerwald zeigte, sattelte ich das MTB und fuhr mal wieder rauf auf den Luitpoldturm; gelegen im Zentrum des Pfälzerwaldes. Die Fotos sind jetzt nicht viel anders als bei meinen beiden Besuchen zu Beginn des Jahres – aber es hat trotzdem mal wieder Spaß gemacht. „Am 26.11.20 auf dem Luitpoldturm“ weiterlesen

Coronoia: Massenverblödung

Ich selbst blogge ja erst seit 2017. Ich war zuvor allerdings über viele Jahre kommentierend in ziemlich vielen, eher linken, kapitalismuskritischen Blogs unterwegs. Hierbei stieß ich, ob meiner mich jetzt wirklich nicht unbedingt für eine Karriere im diplomatischen Corps qualifizierenden, eher direkten und schonungslosen Art, mein Missfallen auszudrücken, hin und wieder auf Widerspruch. Vor allem dann, wenn ich die Blödheit der Massen ansprach; dass alle Versuche der Aufklärung vergebens sind, wenn das Gemüt vieler Leute eben einfach zu schlicht ist, um das zu verstehen, was man ihnen verständlich machen will. „Coronoia: Massenverblödung“ weiterlesen

Die Grünbrücke in der Walmersbach

Als ich um 2000 herum mit dem Rennradfahren begann, durfte man die B 10 mit dem Rad auf mehreren Abschnitten noch benutzen; das galt auch für die Strecke über die Walmersbach-Kuppe. Diese ist der erste nennenswerte Anstieg aus dem Queich- und Salzbachtal heraus in Richtung Pirmasens (A 8). Während meines „Studiums“ zwischen 2008 und 2011 waren ich und meine Fahrgemeinschaftskollegen täglich auf der B 10 unterwegs; zu dieser Zeit wurde gerade der Abschnitt in der Walmersbach von drei auf vier Fahrstreifen erweitert und die B 10 in eine Kraftfahrstraße umgewandelt. Als Zugeständnis für die teils massiven Eingriffe in die Natur wurde dort eine Grünbrücke gebaut, die im Jahr 2019 auch das erste Mal von einem Luchs benutzt wurde. „Glücklicherweise“ musste dem Kfz-Verkehr während der Bauzeit eine Behelfsstraße angeboten werden, welche nach dem Ausbau zur K 92 herabgestuft wurde. Sie ist für Radfahrer die einzige wintersichere Alternative zur B 10 im Pfälzerwald.

Coronoia: Suizid

In den Untiefen der vor geraumer Zeit eingestellten Reihe aus dem Alltag eines Viel-Radfahrers, verbirgt sich ein sehr kurzer, dezenter, einer gerade nicht-alltäglichen Situation wohl angemessener, nicht effekthascherischer Bericht über einen Mann, der sich exakt heute vor zwei Jahren von der teils bis zu 80 Meter hohen Blümelsbachtalbrücke gestürzt hatte. Ich möchte hiermit an diesen mir unbekannten Mann erinnern; insbesondere angesichts der Tatsache, dass „die Guten“ seit Monaten derartige Lockdown-„Kollateralschäden“ eiskalt leugnen – oder eben jene Leben für wesentlich weniger wert, als die Leben von Über-Achtzigjährigen halten, die nach einem langen Leben mit schweren Vorerkrankungen und einem positiven (nicht zur Feststellung einer Infektion geeigneten) PCR-Test versterben. „Coronoia: Suizid“ weiterlesen

Anschlussstelle Hinterweidenthal

Heute habe ich mich nach ewigen Zeiten mal wieder dazu aufgerafft, meine EOS 550D und mein kleines Stativ mitzunehmen, um wie zu meiner fotografischen „Hochphase“ um 2015 herum, die abendliche blaue Stunde zu nutzen, in welche ich aufgrund der kurzen Tageslänge im Winter regelmäßig hineinfahre. Auch, um mich ein wenig von der ganzen Corona-Scheiße abzulenken. Eines meiner Lieblings-Genres sind Langzeitbelichtungen von Straßen. So sehr mich die weiterhin skandalöse Situation des Radverkehrs entlang der B 10 nervt und so kritisch ich auch die teils enormen landschaftlichen Eingriffe in die Natur des Pfälzerwaldes aufgrund des vierspurigen Ausbaus dieser Bundesstraße sehe, stand die neue Hinterweidenthaler Anschlussstelle mit ihrem immer noch nicht gerodeten blauen Schilderwald schon seit deren Verkehrsfreigabe auf meiner Liste. „Anschlussstelle Hinterweidenthal“ weiterlesen

Vollsperrung der L 477 bei Thaleischweiler

In einer Pressemeldung vom 19.11. kündigt der LBM Kaiserslautern die Vollsperrung der L 477 von Thaleischweiler in Richtung Biebermühle zwecks Fahrbahnsanierung ab dem 23.11. an. Diese erfolgt in zwei Bauabschnitten vom Ortsausgang Thaleischweiler ausgehend bis zur Zufahrt zum Gewerbegebiet bzw. zum Autobahn-Zubringer. In dieser Pressemeldung wird einmal mehr kein Wort darüber verloren, ob der Radverkehr das parallele (und seine rechtlichen Eigenheiten habenden) Schwarzbachtalschmalwegelchen (legal) während der Bauarbeiten durchgängig benutzen kann oder nicht? Vermutlich wird man aber sowieso mal wieder mit Verbot für Fahrzeuge aller Art nicht geizen und damit eine legale Zufahrt ohne „Anliegen“ verhindern. Meine diesbezügliche, im März verfasste Eingabe bei der Bürgerbeauftragten des rheinland-pfälzischen Landtages blieb übrigens bis zum heutigen Tage gänzlich unbeantwortet. „Vollsperrung der L 477 bei Thaleischweiler“ weiterlesen

Erneute Arbeitsverweigerung der ADD

Wie passend, dass zum gestrigen, feucht-fröhlich gefeierten Geburtstag der Hygiene-Diktatur mal wieder ein Brief der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Briefkasten lag. Es ging um die klar illegalen Planungen der Pirmasenser Stadtverwaltung, im Zuge der Vollsperrung der Winzler Ortsdurchfahrt einen Wirtschaftsweg als Umleitungsstrecke für den Kfz-Verkehr zweier Vororte zu missbrauchen. Meine vom LBM Kaiserslautern weitergeleitete e-mail wurde nun – einmal mehr ohne jegliche inhaltliche oder rechtliche Begründung – von der zuständigen Fachaufsichtsbehörde zurückgewiesen. Auch diese eigentlich unbedeutende Kleinigkeit festigt mein Bild eines innerlich durchweg verrotteten Unrechts- und Willkürstaates. „Erneute Arbeitsverweigerung der ADD“ weiterlesen

Coronoia: Superhelden

Vor einer Weile wurde die 2. Staffel von „The Boys“ auf amazon Prime Video veröffentlicht. Jene – ziemlich splatterige – Serie basiert auf den gleichnamigen Comics und handelt im Wesentlichen von einer Gruppe, die im Untergrund gegen Superhelden kämpft. Superhelden, die in Wahrheit nur von ihrem guten, von einem Großkonzern geschaffenen und vermarkteten Ruf leben, in Wahrheit jedoch ständig aufgrund ihrer Arroganz, fehlender Empathie und ihren ganz „menschlichen“ Schwächen und perversen Gelüsten unzählige unschuldige Menschen töten – wovon jedoch die Öffentlichkeit nie etwas erfährt. Unsere großartige, nur um unsere Gesundheit besorgte Bundesregierung hat nun auch ein fantastisches filmisches Machwerk – Leni Riefenstahl wäre stolz – über zwei junge Superhelden produziert, denen so etwas nicht passieren kann. Denn deren Superkraft besteht darin, zu Hause zu bleiben, auf dem Bett zu fläzen, fettige Hähnchenschenkel zu fressen und Netflix zu glotzen. „Coronoia: Superhelden“ weiterlesen

Coronoia: Ohne Geschrei und Aufstände

Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

Jean-Claude Juncker in »Die Brüsseler Republik«, Der Spiegel, 27. Dezember 1999.

Moral in Zeiten der Coronoia

Ich hatte mich zuletzt angesichts meiner Verzweiflung über den immer absurdere Züge annehmenden Irrsinn mehrmals daran erinnert, dass ich doch in irgendeinem Buch vor einiger Zeit interessante Ausführungen über die Wurzeln menschlicher Moral gelesen hatte. Nach längerer Grübelei und einer Recherche im Internet erinnerte ich mich wieder daran, um welches Buch es sich handelte. Insbesondere im Hinblick darauf, dass wir wegen einer völlig falschen und verlogenen Moral gerade stramm zurück in ganz finstere, überwunden geglaubte Zeiten marschieren, ist das, was ich in Richard Dawkins „Der Gotteswahn“ las, leider ziemlich frustrierend. Denn offenkundig hat sich seit Beginn dieser Massenhysterie das evolutionäre Verständnis von Moral vieler Menschen gewandelt – auch deshalb, weil ein Narrativ etabliert wurde, nach welchem jeder Mensch für den anderen ein potentieller „Gefährder“ sei. „Moral in Zeiten der Coronoia“ weiterlesen