Aus dem Polizeibericht (Teil 5)

In Maikammer rauscht ein Radfahrer in einen Linienbus und begeht Unfallflucht. In Rohrbach bei Landau fährt ein 13-jähriger Rennradfahrer in ein geparktes Auto – und muss sich dafür, dass er keinen „Radhelm“ trug, von der Polizei verhöhnen lassen. In Edenkoben fährt ein 12-jähriger auf dem Gehweg in ein aus einer Grundstücksausfahrt kommendes Auto. In Pirmasens wird ein betrunkener, unbeleuchteter Radfahrer kontrolliert, als er auf der falschen Fahrbahnseite herumtorkelt. Auf der Autobahnbrücke bei Vogelbach stürzt ein Mountainbiker wegen einer abgesprungenen Kette schwer. „Aus dem Polizeibericht (Teil 5)“ weiterlesen

Aus dem Polizeibericht (Teil 4)

In Landau wurde einer besoffenen und unbeleuchteten Einbahnstraßenradlerin die Luft aus den Reifen gelassen. Bei Rhodt stürzt eine Rentnerin aus NRW ohne Fremdeinwirkung vom Rad. Weil er von seiner schlecht funktionierenden Gangschaltung abgelenkt wurde, fuhr in Rülzheim ein Radfahrer gegen ein geparktes Auto. In Neustadt an der Weinstraße fuhr eine Pkw-Fahrerin einem abbiegenden Radfahrer gegen die ausgestreckte Hand und verlässt ohne Angabe ihrer Personalien den Unfallort. In Freinsheim stürzte ein Radfahrer aufgrund eines Krampfanfalls. „Aus dem Polizeibericht (Teil 4)“ weiterlesen

Aus dem Polizeibericht (Teil 3)

In Maikammer wurde ein 18-jähriger vom Rückspiegel eines Hyundai gestreift. In Bornheim missachtete ein 12-jähriger Radfahrer in einer Wohnstraße die Vorfahrt einer 66-jährigen Pedelec-Nutzerin. In Landau stürzte eine 63-jährige in einer Parkanlage mit ihrem nagelneuen Trekkingrad. Bei Lingenfeld überholte ein Rollerfahrer einen Radfahrer auf einem eigenständigen Geh- und Radweg und kollidierte dabei mit einer Fußgängerin. Am 16. September verstarb ein Motorradfahrer im Faunertal durch Kollision mit einer Leitplanke ohne Unterfahrschutz. „Aus dem Polizeibericht (Teil 3)“ weiterlesen

„Hirnrissig“

Ich war ja für eine kurze Zeit in der „Initiative Cycleride“ aktiv, ehe ich mich (aus hier nicht näher zu erläuternden Gründen) wieder voll und ganz meinem eigenen Blog und Projekten widmete. Bei der (leider wenig beachteten) Wahl zum Pannenflicken 2017/2018 erreichte der schmale und wegen eines Buswartehäuschens besonders gefährliche linksseitige Gemeinsamer Geh- und Radweg im Kandeler Ortsteil Minderslachen den dritten Platz. Innerorts, die Mindestbreiten (2,50 m) verfehlend, ohne Gefahrenlage. „„Hirnrissig““ weiterlesen

Aus dem Polizeibericht (Teil 2)

Heute alles unter dem Motto: Blinde am Steuer – und Lenker!

Ein 66-jähriger fuhr in Neustadt eine 70-jährige Gehwegradlerin bei der Ausfahrt aus einem Parkplatz an. Im Kreisverkehr bei Maikammer „übersah“ ein 21-jähriger einen Radfahrer. Ebenfalls „übersehen“ hat ein linksabbiegender Kleintransporter-Fahrer einen Radfahrer auf der B 420 bei Kusel. In Ramstein-Miesenbach nahm ein Radfahrer eine rote Ampel nicht wahr, stieß in der Folge mit einem Pkw zusammen und wurde dabei schwer verletzt. „Aus dem Polizeibericht (Teil 2)“ weiterlesen

Aus dem Polizeibericht (Teil 1)

Ich nutze mein Betriebssystems-Upgrade-Debakel einfach mal, um eine kleine Änderung in der Blogstruktur vorzunehmen. Anstatt für (fast) jede Meldung zu Radfahrerunfällen im „Presseportal“ der regionalen Polizeidirektionen einen eigenen Beitrag zu eröffnen, fasse ich zukünftig mehrere gesammelte Berichte in einem Artikel zusammen. Die richtig schweren Unfälle werden weiterhin in einem eigenen Artikel kommentiert.

In Jockgrim wurde einem Betrunkenen sein Rad angeschlossen. Eine weitere Betrunkene 57-jährige stürzte in Contwig auf dem Rückweg vom „Feinkost Albrecht“. Bei Edenkoben missachtete ein 79-jähriger die Vorfahrt eines Motorradfahrers. In Edesheim wird ein Zebrastreifenradler der Unfallflucht verdächtigt und in Bad Dürkheim kam es zu einem Streit mit Gewaltandrohung zwischen einem Gehwegradler und einem Gehwegparker. „Aus dem Polizeibericht (Teil 1)“ weiterlesen

Tödlicher Radwegunfall in Steinfeld

Pressemeldung der PD Landau vom 7. September 2018:

Steinfeld (ots) – Am Donnerstagmorgen ereignete sich um 08.35 Uhr an der sogenannten Steinfelder Kreuzung am nördlichen Ortsausgang von Steinfeld, Lkrs. Südliche Weinstraße, ein Zusammenstoß zwischen einem Linienbus und einem Radfahrer. Der 79jährige Radfahrer befuhr den Radweg entlang der L 546 in Richtung Schweighofen. Er wurde im Kreuzungsbereich durch den in Richtung Bahnhofstrasse fahrenden Linienbus erfasst. Der Radfahrer stürzte infolge der Kollision auf die Fahrbahn. Er wurde mit schweren Kopfverletzungen in eine Karlsruher Klinik eingeliefert, wo er im Verlauf des Nachmittags verstarb. Sowohl der Linienbus als auch das Fahrrad wurden polizeilich sichergestellt. Die Ermittlungen zum Unfallablauf dauern an. Ein kraftfahrzeugtechnischer Gutachter wurde zur Rekonstruktion des genauen Unfallgeschehens eingeschaltet.

Zeugen des Unfalls werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Bad Bergzabern unter Tel. 06343-9334-0 zu melden.

Ich kenne diese Stelle mehr als gut und wollte sie schon mehrfach der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Südliche Weinstraße melden, weil sie äußerst unübersichtlich und ein äußerst mieses Beispiel für gefährliche Radwegeinfrastruktur ist – und die Benutzungspflichten schleunigst aufgehoben gehören! Ich ignoriere den Weg auch daher quasi immer. Es stehen dort auch nicht einmal überall blaue Schilder; der Blick aus Gegenrichtung (der Radfahrer befuhr den Weg also innerorts, linksseitig) zeigt, dass dort teilweise die uralten Ausgaben des Z 244 von vor 1992 stehen.

Der Unfallbericht ist etwas undeutlich – so ist mir nicht klar, wieso der Busfahrer hier wohl in die Bahnhofstraße einfahrend den Radfahrer „übersah“? Das macht nur Sinn, wenn jener aus dieser ausfuhr und die Furt querte. Aus allen anderen Richtungen hätte er jenen (von Weitem) sehen müssen. Die Linie 544 verläuft im Bereich Steinfeld wie auf dieser OSM-Karte eingezeichnet auch mit alternativer Route Richtung Niederotterbach.

Der Bus kann also ansonsten den Radfahrer hier nur beim Linksabbiegen (von Schaidt kommend) oder dem Geradeausfahren von der L 545 kommend (nach Halt am Stop-Schild) „erfasst“ haben. Ich werde daher bei der zuständigen Pressestelle noch einmal nachhaken.

Festzuhalten bleibt: Auch dieser Mann starb, weil er an die Sicherheit von (linken) Radwegen glaubte! Und weil unzählige Straßenverkehrsbehörden seit über 20 Jahren ihren Bestand an blauen Schildern nicht im vorgeschriebenen Turnus von 2 Jahren, sondern einfach gar nicht überprüfen!

Update 12. September

Meine Bitte um Information, in welche Richtung der Bus eigentlich fuhr, wurde von der Polizeiinspektion Bad Bergzabern folgendermaßen abgebügelt:

die Polizei ist nicht befugt, Ihnen zu dem Verkehrsunfall Auskunft zu erteilen.

Wenden Sie sich in der Sache bitte an die zuständige Staatsanwaltschaft in Landau und wegen der Beschilderung des Radweges an die Verkehrsbehörde der KV Südliche Weinstraße.

Wir bitten um Ihr Verständnis und verbleiben mit freundlichen Grüßen.

Ja, Sie haben mein vollstes Verständnis! Denn wo kämen wir hin, wenn jeder dahergelaufene Blogger Dinge von öffentlichem Interesse erfahren möchte. So sieht sie halt aus, die moderne Öffentlichkeitsarbeit der Behörde Polizei Rheinland-Pfalz im Jahre 2018…!

Update 1. Oktober 2018

Ich hatte die Straßenverkehrsbehörde des Kreis Südliche Weinstraße auf die gefährliche, nicht mehr zeitgemäße Beschilderung hingewiesen. Man antwortete mir am 17. September folgendermaßen:

vielen Dank für den Hinweis.

Der Weg im Bereich Steinfeld stand schon länger auf unserer Agenda.

Daher wurde bereits mit Anordnung vom 14. August die Benutzungspflicht (sofern sie auf Grund der unzureichenden Beschilderung überhaupt noch bestand), aufgehoben.

Leider hat dies den Unfall von Anfang September nicht verhindert, wobei dieser Unfall als eher untypischer Kreuzungsunfall an fahrbahnbegleitenden Radwegen angesehen werden muss.

Der Bus kam von der gegenüberliegenden Seite, so dass hier eigentlich ausreichende Sicht vorhanden gewesen sein müsste. Weiteres bleibt aber den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vorbehalten.

Im weiteren Verlauf bis zum Bahnhof Schaidt ist der Weg nicht benutzungspflichtig.

Zwischen dem Windhof und Schweighofen besteht kein fahrbahnbegleitender Weg.

Der Weg zwischen Schweighofen und Kapsweyer muss noch überprüft werden.

Die Schilder hingen am Tag des Unfalls aber wohl noch. Ansonsten wäre der Radfahrer auf dem Gehweg bzw. mit viel Wohlwollen auf einen „anderen Radweg“ gefahren. Warum der Busfahrer mit Vollgas die Kreuzung überquerte und nicht auf den Radfahrer achtete, könnte u. U. damit zusammenhängen, dass er wegen herannahenden Verkehrs halt schnell über die Kreuzung drüber wollte.

Nebenbei könnte man dort auch endlich mal die Ortstafeln den Bestimmungen der VwV gemäß entlang der L 546 aufstellen.

Folgebeitrag

Am 14. Mai 2019 kam es auf dem ehemaligen Radweg erneut zu einem tödlichen Unfall:

Aus dem Polizeibericht (Teil 36)

81-jährigen beim Linksabbiegen angefahren

Pressemeldung der PD Landau vom 5. September 2018:

Insheim: Radfahrer aufs Korn genommen

Insheim (ots) – 4. September 2018, 15.45 Uhr Am Dienstagmittag kam es auf der Landstraße zwischen Insheim und Herxheim zu einem Zusammenstoß zwischen einem 81-jährigen Radfahrer und einer 84-jährigen Mercedes-Fahrerin. Beide befuhren die L 543 in Richtung Herxheim. Als der rüstige Rentner auf seinem Rennrad die Fahrbahn wechseln wollte um auf dem dortigen landwirtschaftlichen Weg weiterzufahren, wurde er von der Mercedesfahrerin überholt und am Hinterrad erwischt. Dabei fiel er vom Rad und verletzte sich leicht an den Knien und an der Schulter. Der Rahmen seines Rennrades wurde beschädigt und das Hinterrad wurde deformiert. Am Auto wurde lediglich die Stoßstange leicht zerkratzt.

Im Deutschunterricht könnte man so eine Meldung wunderschön auseinandernehmen. Sie ist mal wieder beispielhaft für die tendenziöse Schreibe vieler Polizeipressestellen, wenn es um Unfälle „Pkw gegen Radfahrer“ geht. Die Überschrift halte ich auch für ziemlich „flapsig“, immerhin wurde der „rüstige Rentner“ dabei von der (in ihrer mobilen Blech-Rüstung sitzenden…) Frau mit ihrem Auto rücksichtslos vom Fahrrad gerammt, dadurch verletzt – und sein Rennradrahmen als wohl auch sein Hinterrad ist nun reif für den Schrott. Welch Glück hingegen, dass der Benz nur einen Kratzer an der Stoßstange davongetragen hat…!

Aber belassen wir es bei einer kurzen Textanalyse. Leider ist die Stelle, an der der Rennradfahrer auf den parallelen Weg auffahren wollte, nicht exakt angegeben. Ich vermute aber mal, dass es ein Stück hinter der A-65-Anschlussstelle Insheim geschehen ist. Bei mapillary findet man immerhin einen Blick aus der Gegenrichtung und kann grade so erkennen, dass der Parallelweg mit einem Verbot für Kraftfahrzeuge beschildert ist. Am Ortsausgang Insheim und der AS hingegen stehen stattdessen (uralte) Blauschilder…!

Der Unfall ist ein Paradebeispiel für die Gefahren, die das Linksabbiegen (vor allem auf freier Strecke) auf linksseitige Wegelchen naturgemäß mit sich bringt! In sehr vielen Fällen wird man ja sogar per Gemeinsamer Geh- und Radweg zu derartigen Manövern gezwungen – weshalb ich vor allem linksseitige Wege fast durchweg ignoriere. Wenn man Pech hat (so wie der ältere Herr), wird man dann halt beim Rüberwechseln von hinten über den Haufen gefahren, weil mal wieder jemand nicht mit dem Überholen warten kann.

Wäre er hingegen einfach geradeaus auf der Fahrbahn weitergefahren, wäre erst gar nichts passiert!

Einbahnstraßenradler fährt Rentner an

Pressemeldung der PD Landau vom 5. September 2018:

Landau-Godramstein (ots) – 4. September 2018, 7.50 Uhr Das oftmals festgestellte Fehlverhalten der Radfahrer entgegen der Einbahnstraße zu fahren, führte am Dienstagmorgen in der Plöckgasse zu einem Unfall. Ein 68-jähriger Anwohner war gerade dabei seinen Anhänger mit Holzpaletten zu beladen. Als er sich umdrehte wurde er plötzlich von einem von hinten herannahenden Radfahrer an der Schulter erfasst. Der ältere Mann fiel nach vorne auf den Boden und kam mit dem Gesicht auf dem Asphalt auf. Durch den Sturz erlitt er Schürfwunden im Gesicht und an den Knien sowie eine Schwellung über dem Auge. Zudem kugelte er sich den Mittelfinger aus. Der Radfahrer fuhr in Richtung Steingasse weiter ohne sich um den verletzten Mann zu kümmern. Bei dem Radfahrer könnte es sich um einen Schüler gehandelt haben, die in dieser Zeit verbotener Weise die Plöckgasse befahren um in die Schule zu kommen. Hinweise über den Radfahrer nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 06341- 2870 entgegen.

Gar nicht nett! Wenn es ein Schüler war, wird man ihn wohl recht schnell ermitteln können. Glück für den Rentner, dass er nicht grade, als er angefahren wurde, auf dem Rad saß. Sonst hätte die PD Landau ihm sicher noch das Tragen eines Helms empfohlen…

Ergänzend noch zwei Meldungen zu besoffenen Radfahrern:

2,36 und 2,96 Promille

Pressemeldung der PD Landau vom 1. September 2018:

76829 Landau in der Pfalz (ots) – 31.08.2018, 17:40 Uhr Diese schmerzliche Erfahrung musste ein 49-jähriger Landauer in der Kronstraße machen. Er stürzte mit seinem Fahrrad vermutlich infolge seiner Alkoholisierung und erlitt eine Platzwunde am Hinterkopf. Hinzu kommt, dass er sich nun ebenfalls einem Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr verantworten muss.

Bei verunfallten Besoffenen wird ja nie ein Helm empfohlen. Auch fast schon wieder schade, dass Radfahrer keinen Führerschein brauchen, den man ihnen im Falle von Trunkenheitsfahrten wegnehmen könnte. ;o) Der nächste war wohl definitiv nicht mehr fahrtüchtig:

Pressemeldung der PD Landau vom 5. September 2018:

Kandel (ots) – Mehrere Verkehrsteilnehmer teilten der Polizeiinspektion Wörth am Dienstag, dem 04.09.2018, um 21.10 Uhr mit, dass auf einer Grünfläche am Ende der Rheinstraße ein offentsichtlich betrunkener Mann neben einem Fahrrad sitzt. Bei dem 41-jährigen Mann handelte es sich um einen „alten Bekannten“ der Polizisten, der stark alkoholisiert war. Ein Alkoholtest ergab 2,96 Promille. Unter Aufsicht der Polizisten schob der 41-Jährige sein Fahrrad nach Hause.

Die Rheinpfalz zu Radwegen in Neustadt

Die Rheinpfalz befasst sich in einem Artikel vom 3. September mit dem Thema benutzungspflichtige Radwege in Neustadt an der Weinstraße. Der „Qualitätsjournalismus“ beginnt schon damit, dass man im Foto zum Artikel ein Getrennter Geh- und Radweg abbildet und es als „Verkehrszeichen 240“ bezeichnet… „Die Rheinpfalz zu Radwegen in Neustadt“ weiterlesen