Mal wieder Glatteis an der K 6

Momentan betreibe ich so eine Art Abrechnung mit ehemaligen Kommentatoren und Unterstützern. Einer davon war ein Zahnarzt aus Niedersachsen. Auch er machte sich im Laufe des Jahres 2022 allmählich aus dem Staub. Heute schrieb er mir relativ deutlich, dass es ihm egal wäre, was ich über das Thema Radverkehr (und auch sonst so) schreibe. Gegen die Behörden sei „kein Ankommen, da sollte man weder Zeit, Energie noch Geld verschwenden.“ Ja, genau. Das galt aber natürlich nicht, als die Behörden Corona-Verordnungen durchsetzten. Sich dagegen aufzulehnen (auch, indem ich in meinem Blog darüber schrieb), war keine Verschwendung von Zeit, Energie und Geld? Was Leute wie er nicht verstehen, ist, dass es (im Gegensatz zum Corona-Terror) eben nicht irgendwann damit aufhört.

Vor allem, wenn man sich überhaupt nicht dagegen wehrt. Das gilt zum Beispiel eben auch für den Terror, den die Stadt Pirmasens mir seit gut 20 Jahren an meiner täglichen Route vor allem zwischen Pirmasens und Winzeln antut. Es kann ja sein, dass ihm das alles egal ist. Vielen Autofahrern ist es definitiv nicht egal, wenn sie mich, weil ich das Scheißwegelchen an der K 6 nicht benutze, zur Strafe anhupen, anpöbeln oder viel zu eng überholen. Es ist nicht lange her, da hatte ich auf dem Abschnitt zwischen Gersbach und Winzeln ja mal wieder so eine Situation.

Aber meine Berichte über das Versagen der Strafverfolgungsbehörden haben ihn ja auch nicht die Bohne interessiert. Ebenso wenig die Erlebnisse, die ich seit 1,5 Jahren fast lückenlos per Video dokumentiere. Ginge es um Corona – ja, da wäre er dabei. Im Kampf gegen das behördliche Unrecht! Aber gemeingefährliches, vom Staat gedecktes Unrecht gegen Radfahrer? Egal! Betrifft mich ja nicht. Danke. Für nichts.

Ich soll das also einfach alles widerspruchslos akzeptieren? Wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Stadt Pirmasens auch in dieser Wintersaison wieder ihre Verkehrssicherungspflichten an der K 6 vernachlässigt, weil sie Radfahrer generell für rechtloses Geschmeiß hält. Indem sie das angeblich lebensnotwendige Ghetto zwischen Pirmasens und Winzeln nicht streut. Und Radfahrer über blankes, festgefrorenes Eis fahren dürfen.

Als Zahnarzt wird ihm sowas bestimmt ganz recht sein; wenn sich der ein oder andere bei so etwas aufs Maul legt. Was ja bereits vor 7 Jahren schon einmal der Fall war. Bringt Leuten wie ihm Kundschaft. Über so eine Schweinerei in meinem Blog berichten? Bringt mir natürlich keine Kundschaft! Ist ja nur Zeitverschwendung. Wie man sich über so etwas überhaupt aufregen kann? Da verbieten sie dir schließlich nur zu deiner „Sicherheit“ die Benutzung der geräumten Fahrbahn. Und schicken dich auf eine Schlittschuhbahn. „Trag doch einfach deine Maske, Mann!“

Ach, was rege ich mich überhaupt über diesen ignoranten Zahnarzt auf? Die Stadt Pirmasens hat ja gerade erst gestern eine Pressemeldung zum Thema Winterdienst herausgegeben. Welche sich auch wunderbar eignet, um sich aufzuregen. Der Wirtschafts- und Servicebetrieb (WSP) der Stadt Pirmasens wird übrigens vom ehemaligen Leiter der Straßenverkehrsbehörde geleitet. Der Anfang 2020 ein Gespräch sehr früh eskalieren ließ, weil er es nicht ertragen konnte, dass ich Begründungen dafür erwarte, wenn man mir mittels Verkehrsregelungen irgendetwas (willkürlich) verbietet.

Über den mangelhaften Winterdienst auch an der K 6 habe ich mich gegenüber der Stadt natürlich schon mehrfach aufgeregt. Zuletzt schilderte ich im Rahmen dieses Beitrags, wie die Stadt den Winterdienst insbesondere an ihren sowieso schon hundsmiserablen „Schutzstreifen“ handhabt. 2019, 2022 und 2024 schickte ich anlässlich der winterlichen Zustände an der K 6 mehrfach e-mails an die Verwaltung.

Aber zurück zur Pressemeldung. In dieser kommen die Worte „Radweg“ und „Schutzstreifen“ natürlich nicht vor. Aber immerhin der Plural von „Fahrrad“:

Sowohl Kraftfahrzeuge, als auch Fahrräder müssen jederzeit, auch bei Eis und Schnee, verkehrssicher sein.

Aha. Wenn ich mich also im vereisten Ghetto an der K 6 aufs Maul lege, dann ist das meine Schuld? Weil mein Fahrrad keine Spike-Reifen hat, oder wie? Besonders absurd wird es dann hinsichtlich dieser Textstelle:

Eine große Bitte hat Fuhrpark-Leiter Michael Freyler an die Autofahrer: „Falsch geparkte Fahrzeuge erschweren häufig die Winterdiensteinsätze, das kostet wertvolle Zeit. Bitte parken Sie so, dass noch mindestens drei Meter Fahrbahn für die Räumfahrzeuge zur Verfügung stehen und halten Sie nach Möglichkeit Durchfahrten frei.“

So. Die Stadt Pirmasens „bittet“ hier also Autofahrer, sie möchten das Falschparken doch ausnahmsweise mal sein lassen? Also genau jenes Verhalten, welches ein beinahe vollkommen untätiges „Ordnungsamt“ (ich kann diesen Begriff wirklich nur noch in ironische Anführungszeichen setzen) seit Jahrzehnten aktiv fördert, indem es insbesondere das illegale Beparken der Gehwege überhaupt nicht beanstandet.

Der aktuelle WSP-Leiter meinte übrigens damals (als er noch die Straßenverkehrsbehörde leitete), man wolle sich ja „nicht der Willkür verdächtig“ machen, wenn man plötzlich damit anfinge, zum Beispiel die Gehwegparker in der Blocksbergstraße zu beknollen. Es ist jedoch genau deren Aufgabe, vor allem im Winter dafür zu sorgen, dass Falschparker rigoros angezeigt und abgeschleppt werden. Aber bevor das hier in Pirmasens passieren wird, friert eher die Hölle zu.

Während die Stadt Pirmasens selbst heute mal wieder ihre Verkehrssicherungspflichten an der K 6 ignoriert hat, wird sie auch in ihrer Pressemeldung nicht müde, die Bürger daran zu erinnern, dass man diesen ja mittels Satzung einen Großteil der Räumpflichten auferlegt hat.

Wer seiner Räum- und Streupflicht nicht nachkommt, riskiert eine kostenpflichtige Verwarnung oder ein Bußgeld. Darauf macht die Stadtverwaltung aufmerksam.

Wo genau kann ich den WSP für die aktuellen Zustände an der K 6 anzeigen? Also außer im Falle eines Unfalls bei der Staatsanwaltschaft wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr durch Unterlassen?

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